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OECHSLER’s Electric Parking Brake - Success story
We provide sophisticated solutions, based on 20 years of experience in actuator development, prototyping, and manufacturing.
Mehr erfahrenDer OECHSLER-Konzern, eine führende Unternehmensgruppe der Kunststofftechnik mit globaler Präsenz und Hauptsitz in Ansbach/Mittelfranken, ist 2019 erneut gewachsen und hat im zurückliegenden Geschäftsjahr den Konzernumsatz um 10,7 Prozent auf 476 Millionen Euro gesteigert (Vorjahr 430 Millionen Euro). Die Gruppe ist an drei deutschen und weltweit sechs weiteren Standorten in den drei Geschäftsbereichen Automotive, Medical und Innovative Solutions aktiv. Das Geschäftsfeld Innovative Solutions entwickelte sich im Berichtszeitraum erneut positiv. Mit einem Anstieg um mehr als 73 Prozent wies es dabei ein besonders dynamisches Wachstum auf und trug rund ein Drittel zum Konzernumsatz bei (Vorjahr 22 Prozent). An weltweit drei Produktionsstätten in Ansbach-Brodswinden, Acworth (USA) und Taicang (China) umfasst dieser Bereich auch das Additive Manufacturing, in dessen Rahmen Spezialmaterialien im 3D-Druckverfahren verarbeitet werden. Zum Einsatz kommen solche von OECHSLER gefertigten Komponenten zum Beispiel als Sportschuhsohlen und in Form kompressiver Gitterstrukturen, sogenannte „Lattice Structures“, in Schutzausrüstung für den Sportbereich.
Aufgrund des schwächeren Branchenumfelds im Automobilbereich sank der Umsatz im Geschäftsbereich Automotive 2019 um knapp sieben Prozent auf rund 300 Millionen Euro. Bedingt durch die gleichzeitig starke Entwicklung des Bereichs Innovative Solutions fiel der Anteil des Bereichs Automotive am Konzernumsatz. Das dritte Geschäftsfeld Medical entwickelte sich mit einem Umsatzanteil von knapp drei Prozent (Vorjahr vier Prozent) wie erwartet leicht rückläufig. Die Umsätze der OECHSLER AG, die die beiden deutschen Standorte Ansbach und Weißenburg umfasst, sanken aufgrund der Nachfrageschwäche in der Automobilbranche im Vorjahresvergleich um 12,8 Prozent auf 255,8 Millionen Euro.
Technologische Innovationen und die gezielte Vermarktung der vorhandenen technischen Kompetenz in Form neuer Anwendungen, Verfahren (beispielsweise 3DDruck) und Produkte sind der Motor des Wachstums des OECHSLER-Konzerns. Dieser Maxime folgend floss ein überproportionaler Anteil des Investitionsbudgets im Berichtsjahr in Forschung und Entwicklung: Mit 18,6 Millionen Euro lagen die F&EInvestitionen in 2019 gut 27 Prozent über Vorjahr. Bereinigt um Sondereffekte summierten sich die Gesamtinvestitionen im OECHSLER-Konzern 2019 auf rund 74 Millionen Euro (Vorjahr 42 Millionen Euro), davon entfielen 22 Millionen Euro auf Investitionen an den inländischen Standorten in Ansbach, Weißenburg und Ansbach Brodswinden (Vorjahr 20 Millionen).
Auch künftig werden Forschung und Entwicklung weiter an Bedeutung gewinnen: Zum einen verändern sich durch den technologischen Wandel in der Industrie die Bedürfnisse und Anforderungen der Hersteller an die Zulieferer. Zum anderen ergeben sich aus immer kürzeren Produktzyklen und gestiegenen Ansprüchen an eine schnelle Verfügbarkeit vor Ort für den OECHSLER-Konzern als global aufgestellte Unternehmensgruppe neue Wachstumschancen. Auch durch einen konsequenten Ausbau seines Stammwerkes in Ansbach zum technologischen Leitwerk für die gesamte Gruppe will der Konzern diese Chancen gezielt erschließen.
Eine besondere Rolle nimmt dabei der Bereich der additiven Fertigung ein: Hier betreibt OECHSLER bereits an Standorten in Europa, Asien und Nordamerika die weltweit größte Flotte von Anlagen des Silicon-Valley-3D-Druck-Pioniers Carbon. Darüber hinaus ist OECHSLER erst kürzlich eine strategische Allianz mit den Branchenführern HP und BASF eingegangen. Der Fokus liegt hier auf der gemeinsamen Entwicklung innovativer Anwendungen mit marktführenden Kunden aus den Bereichen Automobil, Haushalts- und Medizingeräte sowie anderen Industrien, um mit neuartigen Produktdesigns das volle Potenzial der additiven Fertigung in industriellem Maßstab zu realisieren. Damit kommt OECHSLER seiner erklärten Zielsetzung, eine herstellerunabhängige Produktionsstrategie und die Serienproduktion von 3D-Druckteilen auszubauen, einen bedeutenden Schritt näher.
Bereits in diesem Jahr erfolgt die Einrichtung der 2021 anlaufenden Serienfertigung von straßenzugelassenen 3D-Druck Vollschalensitzen, die über die Porsche Exclusive Manufaktur ab Werk erhältlich sind.
Dr. Claudius M. Kozlik, Vorstandsvorsitzender (CEO) der OECHSLER AG, betonte anlässlich der Vorlage des Jahresergebnisses: „2019 haben wir wichtige strategische Weichenstellungen vorgenommen: Im Bereich Automotive haben wir unsere Innovationsgeschwindigkeit weiter gesteigert und arbeiten mit unseren Kunden an zukunftsträchtigen Projekten. Im Geschäftsfeld Innovative Solutions, vor allem im Additive Manufacturing, haben wir das technische Know-how aufgebaut, um neue Kundensegmente etwa in der Sportartikelindustrie zu erschließen. Der Bereich Medical hat sich 2019 zwar verhalten entwickelt, könnte mittelfristig aber durch die aktuellen Bestrebungen, die nationalen Produktionsfähigkeiten im Bereich der Infektionsmedizin zu stärken, neue Impulse erhalten. Nicht zuletzt sehen wir uns mit sechs Auslandsstandorten auch auf mögliche Veränderungen in den globalen Lieferketten gut vorbereitet.“
Der positive Geschäftsverlauf wirkte sich auch auf die Beschäftigtenzahlen im OECHSLER-Konzern aus: Zum Jahresende waren rund 3.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei OECHSLER beschäftigt, das sind gut 200 mehr als im Vorjahr. Hiervon waren rund 1.400, darunter 88 Auszubildende (Vorjahr 84), an den Standorten von OECHSLER in Ansbach, Weißenburg (OECHSLER AG) sowie Ansbach-Brodswinden (OECHSLER Motion GmbH) tätig – und damit aufgrund der Veränderungen im Bereich der Sportschuhproduktion rund 150 Mitarbeiter weniger als im Vorjahr.
Michael Meyer, Vorstand Finanzen (CFO) der OECHSLER AG, unterstrich: „Unsere Branche verändert sich seit Jahren rasant: Digitalisierung, veränderte Präferenzen der Endkunden, eine wachsende Bedeutung der Elektromobilität und neue Trends wie Additive Manufacturing bringen für den OECHSLER-Konzern und seine Beschäftigten neben viel Veränderung vor allem großes Zukunftspotenzial. Die Corona-Pandemie könnte diese Dynamik noch beschleunigen: Wir beobachten, dass unsere Industriepartner in der gegenwärtigen Situation sogar verstärkt in Innovation investieren und das allgemeine Interesse an den Möglichkeiten des 3D-Drucks substantiell steigt. Mit der neuen Industrieallianz mit HP und BASF können wir unseren Bestandskunden und Neukunden in diesem Bereich ein äußert interessantes Angebot machen. Allerdings bringt die Corona-Pandemie auch für OECHSLER ein erhöhtes Maß an Planungsunsicherheit und wird das Geschäft im Jahr 2020 stark beeinflussen.“
Die Innovationskraft und Attraktivität als Arbeitgeber bestätigen namhafte Auszeichnungen, die OECHSLER in den zurückliegenden Monaten erhalten hat. Im vergangenen Jahr erhielt OECHSLER von Bosch die Auszeichnung „Bosch Global Supplier Award“ in der Kategorie Direkter Einkauf/Mobility Solutions und zählt damit zu den weltweit besten Lieferanten des Technologie- und Dienstleistungskonzerns. Darüber hinaus wurde OECHSLER von den Kunden Mekra Lang und Kiekert für seine Produktqualität sowie im Rahmen der von F.A.Z.-Institut, IMWF Institut für Management und Wirtschaftsforschung und Prognos erstellten Gemeinschaftsstudie „Deutschlands Innovationsführer“, die 33.000 Unternehmen aus Deutschland untersucht, als Innovationsführer ausgezeichnet. Im Mai 2020 erhielt OECHSLER bereits zum zweiten Mal den international renommierten „Axia Best Managed Companies Award.
In der Planung für 2020 ging OECHSLER ursprünglich von einem geringfügigen Umsatzrückgang aus, bedingt auch durch die Beendigung der exklusiven Sportschuhproduktion für den Kunden adidas an den OECHSLER Standorten in Deutschland und den USA. Für 2021 wurde wieder ein leichtes Wachstum erwartet. Inzwischen ist offensichtlich, dass die Corona-Pandemie den Geschäftsverlauf des OECHSLER-Konzerns im aktuellen Geschäftsjahr und möglicherweise auch darüber hinaus maßgeblich prägen wird. Eine konkrete Prognose des Geschäftsverlaufs in 2020 ist aus heutiger Sicht nicht möglich, da derzeit nicht absehbar ist, wie lange pandemiebedingte Beschränkungen das Wirtschaftsleben und das negativ beeinflussen werden. Ziel des Vorstands ist es, Ergebniseinbußen im Konzern durch eine konsequente Kostendisziplin möglichst gering zu halten. Der Konzern ist mit einer im Branchenvergleich hohen Eigenkapitalquote von knapp 48 Prozent und Zugang zu ausreichender Liquidität auch in finanzieller Hinsicht grundsolide aufgestellt. Die Aufnahme von zusätzlichem Fremd- oder Eigenkapital ist daher nicht geplant.